26. September 2009

Zwei neue Collagen aus 2008

Hier zwei neue Collagen aus 2008:
Titel: "eld, " 31.08.2008
Abm.: B x H = 29 x 43 cm
und:
Titel: "für Kunden
" 18.08.2008
Abm.: B x H = 14 x 16 cm

25. September 2009

"Songs an einem Sommerabend"

In diesem Jahr haben wir uns einen langgehegten Wunsch erfüllt: seit Jahren verfolge ich im Bayerischen Fernsehen die Aufzeichnung der "Songs an einem Sommerabend", einer Veranstaltung im Freien auf der berühmten "Wiese" vor Kloster Banz in Franken, auf der bekannte und neue Liedermacher in einer beispiellosen Atmosphäre auftreten. Das besondere dabei ist die Wiese, die hier als Zuschauerraum dient - nur eine kleine Tribüne bietet regulären Platz; alle Besucher liegen oder sitzen auf Decken oder wetterfesten Planen auf einem großen Wiesenhang - gegenüber die großartige Kulisse von Kloster Banz und dazwischen die Bühne als Spielplatz für anspruchsvolle Unterhaltungskunst.

Rechtzeitig zu Jahresbeginn habe ich mich erfolgreich um Karten bemüht und so pilgerten wir gemeinsam mit 5000 Gleichgesinnten am Freitag, dem 3. Juli
2009 den steilen Anstieg zur Klosterwiese hinauf. Glück hatten wir mit dem Wetter, erst nach Schluss des Konzerts gegen 24.00 Uhr begannen sintflutartige Regenfälle, denen wir noch rechtzeitig ausweichen konnten.

Das Schönste bei diesen zwei Tagen sind nicht nur die Abendstimmung, wie auch immer das Wetter ist, nicht allein das Programm, sondern der unkomplizierte Kontakt der Künstler mit dem aus ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz, aber auch aus Südtirol, Ostfrankreich und Polen, Tschechien und Ungarn angereisten Publikum. In den letzten Jahren fast immer dabei: Konstantin Wecker und Reinhard Mey. Die Liste der seit 1987 aufgetretenen Künstler liest sich wie ein "Who is Who" der internationalen Liedermacher- und Folkszene. Besonders gefielen mir IRISH steirisch, eine Sythese von Alpenlandklängen mit irischer Folklore und der Auftritt von "Kelpie", dem Duo Kerstin Blog aus Norwegen mit Ian Melrose aus Schottland. Abschluss war ein fulminantes Finale mit Konstantin Wecker und Band.

Übrigens ist rund um die Wiese für Essen und Trinken gesorgt, selbst Einweg-Regenponchos für 1,- € stehen für alle Fälle zur Verfügung. 2010 fi
ndet das Fest der Liedermacher am 16. und 17. Juli statt; wir haben unsere Karten über die Kurverwaltung Bad Staffelstein erworben. Die Fernsehaufzeichnung wurde am 4. September 2009 von BR 3 übertragen.

Nach der Ankunft in Weimar erwartete uns am Sonnabend, 4. Juli noch die "Amerikanische Nacht" im Weimarhallenpark.

21. September 2009

Kino in Weimar

In diesem Jahr verabschiedete sich ohne großes Aufheben ein Stück Alt-Weimar - zwischen Marktstraße und Rittergasse wurde das Hintergebäude Marktstraße 20 nach jahrelangem Verfall endgültig abgerissen. Dieser Nachruf soll daran erinnern, dass es keine unbedeutende Ruine war, sondern ein Gebäude mit besonderer Bedeutung für Weimar.

In der Marktstraße 20 gründete Theodor Scherff nach langjähriger Schaustellertätigkeit am 25. Dezember 1906 sein erstes stationäres Kino, das sog. "Bioskop-Theater" (1910 folgten ähnliche Kinos in der Eisenacher Alexanderstraße 13 und Bahnhofstraße 27). Das "Th. Scherff Lichtschauspieltheater" war damit das erste Kino in Weimar, denn Louis Held´s "Reform Lichtspiele" in der Marienstraße 1 starteten erst am 30. November 1912.

Der Zuschauerraum in Weimar musste mehrmals vergrößert werden, da die ständig steigenden Zuschauerzahlen dazu zwangen. Durch Zukauf von Nachbargrundstücken und Überdachung des Hofes hinter dem Kino schuf Scherff bis 1911 eines der "modernsten und bedeutendsten Theater Deutschlands" (Doernfeld 1926). Die Sitzplätze waren bereits auf einer schiefen Ebene angebracht, der Orchesterraum befand sich wie im Theater unterhalb der Projektionsfläche und der Einbau von Heizung und Lüftung erhöhte den Komfort für die Kinobesucher. Durch weitere Anbauten wurde der Zuschauerraum ab 1913 auf 700 Sitzplätze erweitert.

1918 musste sich Theodor Scherff wegen Krankheit vom Geschäft zurückziehen, Tochter und deren Ehemann übernahmen das Kino. 1939/40 firmierte es als "DELI Deutsche Lichtspiele". Nach Bombenschäden im März 1945 wurde das Kino 1949 wieder aufgebaut und hieß nun "Stern-Lichtspiele". 1964 wurde es für immer geschlossen. Einige Jahre noch als Turnhalle für die Schulen der Innenstadt genutzt, verfiel das Gebäude immer mehr und musste nun sogar abgerissen werden.

Ich zeige hier eine Anzeige aus der Weimarer "Abendpost" vom 16. März 1950, die damaligen drei Weimarer Lichtspiele (Stern-Lichtspiele Marktstraße 20, Lichtspiele der Jugend, Goetheplatz 11 und KWU Weimarhalle) zeigten in dieser Zeit ausschließlich sowjetische Filme.






Während aus dem Eisenacher Bioskop-Theater Alexanderstraße 13 ab 11. Juli 1919 die "Central-Lichtspiele" wurden, bestand das "Elite-Bioskop-Theater" Bahnhofstr. 27 nur bis 10. März 1922.


Literatur:
W. Wagner "Frühes Kino in Weimar" Bauhaus-Universität Weimar 2000
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinos_in_Eisenach

20. September 2009

Guther Emmerlich 65 Jahre

Am 18. September feierte Gunther Emmerlich seinen 65. Geburtstag. Der MDR ludt dazu am Freitag abend zu einer 90-minütigen Geburtstagsparty im Zwickauer Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" ein. Die Sendung war für meine Verhältnisse zu sehr auf die Volksmusikkarriere Emmerlichs der letzten Jahre zugeschnitten; das verstaubte Ambiente des Zwickauer Ballhauses tat ein übriges dazu. Weit interessanter war wohl seine Geburtstagsparty im Park der eigenen Villa mit über 100 Gästen.

Zum 60. Geburtstag waren meine Frau S. und ich eingeladen, ein herrlicher Abend im Domizil von Rolf Hoppe in Dresden. Davon ein Foto mit S. unter all den Prominenten:

19. September 2009

Feininger und das Bauhaus


Vom 13.September bis 20. Dezember gibt es wieder einmal eine interessante Ausstellung im Kunsthaus Apolda Avantgarde: Feininger und das Bauhaus Weimar-Dessau-New York. Gezeigt werden 130 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte aus internationalen Sammlungen, wie dem Museum of Modern Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York und der Phillips Collection in Washington D.C. Mit der Ausstellung soll zum ersten Mal die wichtige Phase der Bauhauszeit im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit Feiningers Werk stehen.
Gestern besuchten S. und ich die Ausstellung und waren von der Qualität der Arbeiten überrascht. Besonders die kompletten Mappenwerke hatten es mir angetan:

1920 - Zwölf Holzschnitte von Lyonel Feiniger (erste grafische Edition des Staatlichen Bauhauses in Weimar),
1926 - Zehn Holzschnitte von Lyonel Feininger (Edition des Euphorion Verlag Berlin)
1941 - Ten woodcuts by Lyonel Feininger (herausgegeben von Curt Valentin, Buchholz Gallery in New York anläßlich seiner Rückkehr in die USA).

Es gibt einen sehr guten und informativen Katalog, herausgegeben von Andrea Fromm - alle ausgestellten Werke sind reproduziert. Aus meinen Beständen kann ich zur Illustration des Posts nur eine Karte zur Bauhausaustellung Juli - Oktober 1923 (Sammlung Baldur Gottschalk) - Katalog Nr. 60 - Stadt - Bauhauskarte Nr. 1 - bieten.

Im übrigen gab es 2007 im Pommerschen Landesmuseum Greifswald die Ausstellung "Lyonel Feininger - vom Sujet zum Bild", die sich der Arbeitsweise Feingers widmete, der in Serien von Zeichnungen (Naturnotizen), Holzschnitten, Radierungen und Gemälden seine Bildkonstruktionen entwickelte. In elf Motivserien von Landschaften und Architekturen, deren Sujets er in Mecklenburg und Vorpommern fand, konnte man den spannenden Prozess der Bildfindung miterleben.

3. Jazz-Gig für Anna Amalia

Am 24. Oktober 2009 ist wieder das Bernhard-Auge-Jazz-Trio aus Bielefeld in Weimar zu Gast. Die dritte Auflage des "Jazz in memoriam Anna Amalia" findet wie bisher von 20.00 bis 24.00 Uhr im "Ilmschlößchen" in Oberweimar statt. Leider kann ich dieses Jahr aus Krankheitsgründen am Konzert nicht teilnehmen, aber da die Musiker in unserer Gästewohnung übernachten, bleibt sicher Zeit für ein morgendliches Gespräch. Die Sendensammlung durch das Konzert hat sich schon langsam zu einer Tradition entwickelt.






Hier ein Foto vom Konzert 2008: Als Gast am Saxophon Widolf Kreyer, ein Weimarer Urgestein - er ist ältestes Mitglied der Big Band der Musikschule Weimar. In den 60er Jahren haben wir zusammen in der bs-combo gespielt.