
Der Zuschauerraum in Weimar musste mehrmals vergrößert werden, da die ständig steigenden Zuschauerzahlen dazu zwangen. Durch Zukauf von Nachbargrundstücken und Überdachung des Hofes hinter dem Kino schuf Scherff bis 1911 eines der "modernsten und bedeutendsten Theater Deutschlands" (Doernfeld 1926). Die Sitzplätze waren bereits auf einer schiefen Ebene angebracht, der Orchesterraum befand sich wie im Theater unterhalb der Projektionsfläche und der Einbau von Heizung und Lüftung erhöhte den Komfort für die Kinobesucher. Durch weitere Anbauten wurde der Zuschauerraum ab 1913 auf 700 Sitzplätze erweitert.
1918 musste sich Theodor Scherff wegen Krankheit vom Geschäft zurückziehen, Tochter und deren Ehemann übernahmen das Kino. 1939/40 firmierte es als "DELI Deutsche Lichtspiele". Nach Bombenschäden im März 1945 wurde das Kino 1949 wieder aufgebaut und hieß nun "Stern-Lichtspiele". 1964 wurde es für immer geschlossen. Einige Jahre noch als Turnhalle für die Schulen der Innenstadt genutzt, verfiel das Gebäude immer mehr und musste nun sogar abgerissen werden.
Ich zeige hier eine Anzeige aus der Weimarer "Abendpost" vom 16. März 1950, die damaligen drei Weimarer Lichtspiele (Stern-Lichtspiele Marktstraße 20, Lichtspiele der Jugend, Goetheplatz 11 und KWU Weimarhalle) zeigten in dieser Zeit ausschließlich sowjetische Filme.

Während aus dem Eisenacher Bioskop-Theater Alexanderstraße 13 ab 11. Juli 1919 die "Central-Lichtspiele" wurden, bestand das "Elite-Bioskop-Theater" Bahnhofstr. 27 nur bis 10. März 1922.
Literatur:
W. Wagner "Frühes Kino in Weimar" Bauhaus-Universität Weimar 2000
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinos_in_Eisenach
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