5. Oktober 2007

3. Oktober 2007

Dieser Tag sollte ein besonderer sein und ist inzwischen Alltag geworden. Dankbar erinnert man sich an die ungewöhnlich warme Oktobernacht vom 2. zum 3. Oktober 1990, als wir mit vielen Weimarern und Gästen von "drüben" Bank und Tisch in der Altstadt belegten und dem ungewissen Neuen entgegen sahen. Unser neugegründetes Architekturbüro war bereits 3 Monate alt, Arbeit war da in Hülle und Fülle und eine große Aufbruchstimmung war allerorten zu spüren. Beim Betrachten der Bilder von den offiziellen Feierlichkeiten am heutigen 3. Oktober in Schwerin überdecken die vielen zwischenzeitlichen Entwicklungen die Festtagslaune.

Ein Geschenk bekam ich aber: Am späten Abend erwischte ich eine Sendung des Bildungskanals des Bayerischen Rundfunks BR alpha (einer meiner Lieblingssender) über Jazz in der DDR. Es handelte sich um die Wiederholung einer Sendung des SWR von 1988, moderiert von Karl-Heinz Drechsel. Darunter eine Aufnahme mit der Free-Jazz-Formation "Zentralquartett" (!) mit Conny Bauer, Petrowski, Baby Sommer und - natürlich: Uli Gumpert. Uli´s musikalische Anfänge während des Studiums in Weimar fielen in meine aktive Zeit Anfang der 60er Jahre und wir haben zeitweise gemeinsam in der Oldtime Jazz Band der HAB Weimar gespielt. Unser größter Auftritt war ein Jazzkonzert gemeinsam mit einer polnischen Dixieland-Band im Saal der Verwaltungsschule vor vollem und begeistertem Haus und natürlich waren wir beim legendären Weimarer Hochschulfasching immer dabei.


Das letzte Mal haben wir uns 2004 getroffen - beim Konzert in der "Alten Mälzerei" in Eisenach im Rahmen der 11. Thüringer Jazzmeile - "Uli Gumpert´s Hammond Organ Projekt" mit Uschi Brüning und Ernst-Ludwig Petrowski war angesagt und groß war die Wiedersehensfreude. Solche Musikerfreundschaften halten oft ein Leben lang, auch wenn man sich selten sieht und die Wege irgendwann auseinandergehen.


Ein Foto aus den "wilden 60ern".

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