27. Oktober 2007

Dieter Schmidt 1942 - 2007

Vor fast 50 Jahren, im November 1959, wurde an der Friedrich-Schiller-Oberschule Weimar eine Band gegründet, die nach den musikalischen und geschäftlichen Leitern b (Bennewitz) und s (Schmidt)-combo genannt wurde und die bis weit in die 70er/80er Jahre in wechselnden Besetzungen spielte (bis 1972 war ich dabei, als Trompeter, Arrangeur und zeitweilig auch Bandleader). Klaus-Jürgen Bennewitz ist schon vor Jahren verstorben, nun folgte ihm auch der andere Bandgründer Dieter Schmidt und heute trafen sich Verwandte, Freunde, Kollegen und auch ehemalige Musikanten zur Trauerfeier auf dem Hauptfriedhof in Weimar. Allein die anwesenden Musiker hätten heute mehrere Bands besetzen können. Dieter war in Weimar stadtbekannt und hatte einen großen Freundeskreis.

Die neugegründete bs-combo 1959. Dieter Schmidt am Bass, "Benno" Bennewitz am Akkordeon.

Mein Einstieg war im Jahr 1961, nachdem ich während des "praktischen Jahres" vor dem eigentlichen Architekturstudium 1960 in der "Old Time Jazz Band" der HAB Weimar bis zu deren Auflösung mitwirkte. Dieter Schmidt leitete die bs-combo auch im denkwürdigen Mai 1965, als wir beim 2. zentralen Leistungsvergleich der Amateurtanzorchester der DDR in Magdeburg einen vorderen Platz
belegten und als beste Band des damaligen Bezirks Erfurt ausgezeichnet wurden. Beim heutigen traurigen Anlass traf ich auch Artur Jansig - die "Jansig-Combo" im Klubhaus "Michael Niederkirchner" (heute "Volkshaus") und die "bs-combo" im "Ami", dem Jugendklubhaus, waren in den 60er Jahren die dominierenden und besten Bands in Weimar. Trotz Konkurrenz verband uns immer freundschaftliches Interesse und gegenseitige Anerkennung.

Vor zwei Jahren trafen sich auf Dieter´s Einladung nochmal die Gründer der bs-combo, ein Bericht darüber war in der Zeitung "Hallo Weimar zum Sonntag" vom 16. April 2005 zu lesen.

Die bs-combo 1961.
"Sterben ist nur eine Übergang aus dieser Welt in die andere, als wenn Freunde über See gehen, welche dennoch in einander fortleben. Denn Diejenigen, die im Allgegenwärtigen lieben und leben, müssen notwendig einander gegenwärtig seyn. In diesem göttlichen Spiegel sehen sie sich von Angesicht zu Angesicht und ihr Umgang ist sowohl frey als rein. Und wenn sie auch durch den Tod getrennt werden, so haben sie doch den Trost, das ihre Freundschaft und Gesellschaft ihnnen, dem besten Gefühle nach, beständig gegenwärtig bleibt, weil diese unsterblich ist."

William Penn: Früchte der Einsamkeit, Zweyte Abtheilung.
(Übersetzung von Friedrich von Schiller 1803)

Keep swinging, Dieter!

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