Lyonel Feininger: Villa am Strande 1920Noch bis 25. März 2007 kann man in den Kunstsammlungen Chemnitz eine umfangreiche Ausstellung mit Zeichnungen, Aquarellen und Druckgrafik des Bauhauskünstlers Lyonel Feininger besichtigen. Die 298 Ausstellungsobjekte, darunter Aquarelle, Holzschnitte, Lithografien, Radierungen, Zeichnungen, Briefe und ein von Feininger bearbeiteter Holzblock stammen aus einer der weltweit größten Privatsammlungen des grafischen Werkes von Lyonel Feininger. Der 1996 gestorbene Architekt und Sammler Harald Loebermann trug in über 30 Jahren je ein Drittel der von Feininger geschaffenen Radierungen und Lithografien und zwei Drittel seines Holzschnitt-OEvres zusammen. Die Kunstsammlungen Chemnitz sind bestrebt, die Sammlung zu erwerben und suchen nach Sponsoren für den Ankauf. Der rührigen Museumsdirektorin Ingrid Mössinger ist es damit wiederum gelungen, einen Glanzpunkt im Ausstellungskalender der Stadt Chemnitz zu setzen. Am 18. Februar 2007 findet mit dem Michael Schulz Trio, Dresden ein abendliches Konzert vor den Bildern statt.
Es gibt ein opulentes Katalogbuch mit 296 Seiten und 310 vierfarbigen Abbildungen (25,- Euro), herausgegeben von Ingrid Mössinger und Kerstin Drechsel.
Übrigens wurden aus der Sammlung Harald Loebermann bereits 1998/1999 insgesamt 170 Blätter Grafiken von Max Ernst aus dem Zeitraum 1936 - 1976 in den Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt.
Margaretha Reichardt
Bodenteppich 1929 nachgewebt
Am 3. Februar 2007 wird im Kellergewölbe der Stadtbücherei Weimar aus Anlass des 100. Geburtstages der Bauhaus-Weberin Margaretha Reichardt eine Ausstellung mit Gobelins aus ihrem Nachlass eröffnet. Nach einer Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Erfurt bewarb sie sich 1926 am Bauhaus in Dessau und schloss das Studium als Handwebmeisterin 1929 ab, blieb jedoch bis 1931 als freie Mitarbeiterin am Bauhaus. Nach Verlassen des Bauhauses arbeitete sie in einer Handweberei in Holland, ging aber letztendlich wieder nach Erfurt zurück. Hier lebte und arbeitete sie bis zu ihem Tode 1984.
"Das Bauhaus ist eine künstlerische Herausforderung an den ganzen Menschen gewesen. Das harmonische Zusammenwirken aller Künste ... wurde zu meinem Lebensprinzip."
Margaretha Reichardt war eine der bedeutendsten Weberinnen, die aus dem Bauhaus hervorgegangen sind. Bereits im April/Mai 1977 wurden in einer Ausstellung der Kunstsammlungen Weimar ihre Arbeiten in der Kunsthalle am Theaterplatz gezeigt. Ein 1980 als Auftragswerk für das Deutsche Nationaltheater Weimar gestalteter Gobelin "Der faustische Mensch" schmückt heute das Trauzimmer des Weimarer Rathauses.
Das Eine umfängt Alles.
Alles geht im Einen auf.
Das Eine ist Alles.Alles ist das Eine.Das Eine durchdringt Alles.Alles ist in Einem.
Lehre der Kegon-Schule
Bei Thames & Hudson ist 2006 die Paperback-Ausgabe eines recht informativen Buches über die Geschichte der Collage erschienen:
Brandon Taylor: Collage
The Making of Modern Art
Thames & Hudson Ltd. 2004, Paperback Edition 2006
206 Illustrationen, davon 91 in Farbe.
Aus dem Inhalt:
- Erfindung der Collage: Braque und Picasso
- Konstruktivismus
- Dada: Schwitters und Hannah Höch, Arp
- Dada in Köln: Ernst und Baargeld
- Die surrealistischen Jahre: Miró
- Die 30er Jahre: Heartfield
- Beginn der Assemblage: New York und Kalifornien
- Später Surrealismus: Paris
- Collage und décollage in Rom, Paris in den 50ern
- Rauschenberg, Pop art
- Politische Montage in den 70ern
- Post-Moderne, Digitale Strukturen.
Das Werk enthält eine ausführliche Bibliografie, die nach den einzelnen Themen gegliedert ist.
Seit dem Jahresende ist in Berlin eine heftige Debatte entbrannt um die Vergabe des Namensrechtes am Olympiastadion. Hertha BSC, nur Mieter des Stadions, hatte angekündigt, die Namensrechte an einen Konzern verkaufen zu wollen, möglicherweise an seinen eigenen Ausrüster "Nike". Natürlich müßten dann die olympischen Ringe zwischen den Türmen durch ein Firmenlogo ersetzt werden. Der völlig überrumpelte Senat - der eigentliche Eigentümer - dementiert und viele Berliner lehnen eine Umbenennung ab.
Das Vorhaben wird wohl umgesetzt werden, denn das Geld lockt - ca. 5 Mio Euro pro Jahr bei einer Laufzeit von 10 Jahren. Damit könnte man das Olympiagelände um das Stadion sanieren - und so wird am Ende der schnöde Mammon siegen. Von den 18 Bundesligastadien sind bisher nur 7 noch nicht verkauft, darunter Berlin.
Zu welch aberwitzigen Blüten diese Vorgänge führen können, zeigte sich bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, als die FIFA offizielle eigene Namen (teilweise die alten) für die umbenannten Stadien festlegte, da in den Stadien nur die FIFA-Sponsoren werben durften. Hier zur Erinnerung die Liste:
neuer Name - FIFA-Name
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Berlin - Olympiastadion
München Allianz Arena - Stadion München
Dortmund Signal-Iduna-Park - Westfalenstadion
Frankfurt Commerzbank Arena - Waldstadion
Gelsenkirchen Veltin´s Arena - Arena auf Schalke
Kaiserslautern - Fritz-Walter-Stadion
Stuttgart - Gottlieb-Daimler-Stadion
Nürnberg easyCredit-Stadion - Frankenstadion
Leipzig - Zentralstadion
Hamburg AOL-Arena - Stadion Hamburg
Köln RheinEnergieStadion - Stadion Köln
Hannover AWD-Arena - Stadion Hannover
Beispiele aus den Ligen:
Fürth Playmobil-Stadion
Düsseldorf LTU-Arena
Interessant ist auch, dass manche Zeitungen die gekauften Stadiennamen umschreiben und nicht verwenden.
Wo führt dieser Ausverkauf von (Sport-)Kultur noch hin ? Vielleicht zum Ersatz des Brandenburger Tores durch ein McDonald´s "M", wie Leser in der Diskussion auf der Internetseite des "Tagesspiegels" vorschlugen.