Dies ist mein letzter Post auf diesem Blog. Ab sofort werde ich den Blog "Post aus Weimar" auf wordpress.com weiterführen. Bitte auf den Titel klicken!
Herzliche Grüße, bis bald!
19. Mai 2010
22. April 2010
Konzert der Weimar-Big-Band im Kasseturm am 18. April 2010
Heute gibt es ein Novum im Blog "Post aus Weimar": Da ich aus gesundheitlichen Gründen das Konzert der Weimar-Big-Band am 18. April nicht besuchen konnte, habe ich Widolf Kreyer um einen Gastbeitrag gebeten, und hier ist er (Text und Fotos Widolf Kreyer):
Matthias Bätzel an der Hammond-Orgel
Die fast regelmäßig monatlich an einem Sonntagabend ab 20:30 Uhr stattfindenden Konzerte der Weimar-Big-Band im Weimarer Kasseturm kann man inzwischen ohne Übertreibung legendär nennen.
Von den begeisterten und das Publikum begeisternden Musikern um den spiritus rector Matthias "Matze" Eichhorn wird absolute musikantische und swingende Qualität geboten!
Matthias Eichhorn am Baß
Dabei bereitet sich die Band quasi unmittelbar vor dem Konzert - am jeweiligen Sonntagnachmittag - auf das abendliche Konzert vor, wobei einige Mitglieder unter anderem aus Leipzig, Dresden, Eisenach und Halle anreisen. Die Besetzung ist von gelegentlichen Umbesetzungen und Aushilfen abgesehen weitgehend stabil.
Für mich war jedes Konzert ein echtes Erlebnis und musikalischer Höhepunkt! Was allerdings zum letzten Konzert am 18. April geboten wurde, hat alles bisher gehörte übertroffen; das ganze hatte eine neue, bislang unbekannte Seite: offener, moderner. Matthias Bätzel, der sonst regelmäßig das Piano in dieser Band spielt, trat mit Hammond-Orgel und phantastischen Chorussen an, wow!
Darüber hinaus zeichneten sich als Solisten besonders Antonio Lucaciu (as), Michael Arnold und Nils Alf (ts), Oliver Witzel (tb), Christoph Bernewitz (git) und Matthias Eichhorn (b) aus.
Auf keinen Fall darf der "drummer" Jan Roth unerwähnt bleiben, der immer einen traumhaften "groove"liefert und damit die Band hervorragend antreibt.
Widolf Kreyer, Weimar
Matthias Bätzel an der Hammond-Orgel
Die fast regelmäßig monatlich an einem Sonntagabend ab 20:30 Uhr stattfindenden Konzerte der Weimar-Big-Band im Weimarer Kasseturm kann man inzwischen ohne Übertreibung legendär nennen.
Von den begeisterten und das Publikum begeisternden Musikern um den spiritus rector Matthias "Matze" Eichhorn wird absolute musikantische und swingende Qualität geboten!
Matthias Eichhorn am Baß
Dabei bereitet sich die Band quasi unmittelbar vor dem Konzert - am jeweiligen Sonntagnachmittag - auf das abendliche Konzert vor, wobei einige Mitglieder unter anderem aus Leipzig, Dresden, Eisenach und Halle anreisen. Die Besetzung ist von gelegentlichen Umbesetzungen und Aushilfen abgesehen weitgehend stabil.
Für mich war jedes Konzert ein echtes Erlebnis und musikalischer Höhepunkt! Was allerdings zum letzten Konzert am 18. April geboten wurde, hat alles bisher gehörte übertroffen; das ganze hatte eine neue, bislang unbekannte Seite: offener, moderner. Matthias Bätzel, der sonst regelmäßig das Piano in dieser Band spielt, trat mit Hammond-Orgel und phantastischen Chorussen an, wow!
Darüber hinaus zeichneten sich als Solisten besonders Antonio Lucaciu (as), Michael Arnold und Nils Alf (ts), Oliver Witzel (tb), Christoph Bernewitz (git) und Matthias Eichhorn (b) aus.
Auf keinen Fall darf der "drummer" Jan Roth unerwähnt bleiben, der immer einen traumhaften "groove"liefert und damit die Band hervorragend antreibt.
Widolf Kreyer, Weimar
12. April 2010
Reiner Schöne im Ilmschlößchen Oberweimar
Inzwischen scheint sich der Saal des Ilmschlößchens in Oberweimar mehr und mehr zu einem Treffpunkt ehemaliger Weimarer zu entwickeln: nachdem Bernhard Auge mit seinen Konzerten die Aufmerksamkeit der Jazz- und Swing-Enthusiasten auf diese ehemalige Turnhalle der früheren Ilmschule richtete, hat er nun auch Reiner Schöne animiert, hier am 23. April sein Programm "Songs und Stories" darzubieten. Reiner Schöne trat bereits vor zwei Jahren im Kasseturm auf, was anschließend zu einer unverhofften Begegnung mit einem anderen Urgestein des Turmes, Uli Gumpert führte (siehe meinen Blog vom 19. Dezember 2007). In dem bereits von den Bauhäuslern als Veranstaltungsort entdeckten Saal des Ilmschlößchens wünschen wir uns noch viele interessante Abende.Titel des 2004 im Pendragon-Verlag Bielefeld erschienenen Bandes mit Erinnerungen und Stories
16. März 2010
175. Geburtstag Adolf von Donndorf
Heute vor vier Wochen , am 16. Februar 2010, jährte sich zum 175. Mal der Geburtstag des Weimarer Bildhauers Adolf von Donndorf. Am 16. Februar 1835 kam er in der Rittergasse 5 in der Altstadt Weimars als Sohn eines Tischlermeisters zur Welt. Seine Jugend verbrachte er im gegenüber dem ehemaligen Franziskanerkloster an der Rückseite des Wittumspalais gelegenen Wohnhaus Am Palais
Nr. 2.Foto: Peter Rost
Zwei seiner wichtigsten Werke prägen noch heute das Antlitz der Stadt: das Reiterstandbild des Großherzogs Carl August auf dem Platz der Demokratie und der Brunnen auf dem kleinen Platz Ecke Rittergasse/Geleitstraße. Sie gehören inzwischen zu den Wahrzeichen der Klassikerstadt. Während die Darstellung Carl August`s als römischer Imperator der damals üblichen Repräsentationskunst entspricht, zeigt der Brunnen an der Geleitstraße Donndorfs Freiheit der Gestaltung und Motivwahl, da er die Brunnenfigur als Geschenk der Stadt Weimar widmete. Zu diesem schönsten Weimarer Brunnen hier einige Worte zur Geschichte dieses Brunnens, dessen Figur es insgesamt viermal gibt:Im November 1876, nach seiner Übersiedlung nach Stuttgart, erhielt Donndorf den Auftrag, eine Brunnenfigur für New York zu schaffen. Auftraggeber war der Philantrop William D. James; errichtet wurde der Brunnen am Union Square und am 25. Oktober 1881 als "The James Fountain" enthüllt.
Foto: Archiv Rost
1892 schenkte der ebenfalls 1848 nach Amerika emigrierte Oswald Ottendorf (bis 1887 Herausgeber der deutschsprachigen "New Yorker Staatszeitung") seiner Heimatstadt Zwittau (heute Svitavy in der Tschech. Republik) einen Abguss der Brunnenfigurengruppe als Andenken an seine Mutter Katharina. Er wird daher "Mutterliebe" genannt. Der ursprünglich vor einer ebenfalls gestifteten Volksbücherei befindliche Brunnen wurde im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen in einen Park verlegt.
Foto: Archiv Rost
Die zwei als Wasserspeier seitlich angebrachten Löwenköpfe wurden leider gestohlen, sollen aber mit Unterstützung der Stadt Stuttgart durch Nachguss der vom Weimarer Donndorfbrunnen abgenommenen Silikonmasken wiederhergestellt werden.
Als Donndorf 1894 erfuhr, dass in seiner Heimatstadt Weimar der sog. "Adelebrunnen" an der unteren Geleitstraße neu gestaltet werden sollte, stiftete er einen Abguss der New Yorker Brunnengruppe für diesen Brunnen zum Zeichen seiner Dankbarkeit gegenüber seiner Vaterstadt Weimar. An der Vorderseite des von Stadtbaumeister Schmidt entworfenen Brunnens trägt eine Bronzeplatte die Inschrift:
"Meiner Vaterstadt in Liebe und Dankbarkeit gewidmet."
Foto: Peter Rost
Die Bronzeplastik wurde 1995 konserviert; das den Brunnen umgebende Pflaster 1997 erneuert. Aber damit ist die Geschichte der Figurengruppe noch nicht beendet!
Nach New York, Svitavy und Weimar erhielt Stuttgart 1898 den vierten und letzten Abguss dieser Figurengruppe. Der Brunnen wurde vom Stuttgarter Stadtbaurat Emil Mayer entworfen und in blauem bayerischen Granit errichtet. Iniatoren des Brunnens waren der Stuttgarter Verleger Wilhelm Spemann unjd der Verein zur Förderung der Kunst. Namenspatronin des Brunnens ist Prinzessin Pauline, die Tochter des letzten Württemberger Königs, Wilhelm II. Die Bronzeplastik wurde allerdings im 1. Weltkrieg im Herbst 1917 eingeschmolzen. 1920 wurde an ihrer Stelle eine Granitschale angebracht, die jedoch nicht zu den Gesamtproportionen der Anlage passte. So gab es immer wieder Iniativen zur Vervollständigung der Brunnenanlage, die jedoch immer an Geldmangel scheiterten.2007 entschied die Stiftung "Stuttgarter Brünnele", den Paulinenbrunnen wieder mit der Figurengruppe Donndorfs zu bekrönen. In dieser Zeit erklärte sich die Stadt Weimar zur kooperativen Hilfeleistung bereit - der Donndorfbrunnen in Weimar sollte restauriert werden - und in diesem Zusammenhang wurde ein Silikonabdruck der Figur in Originalgröße sowie der beiden Löwenkopfspeier hergestellt. In der Fa. Strassaker in Süßen wurden die Figur gegossen und die letzten Feinarbeiten ausgeführt. Bereits im November 2007 erstrahlte der Weimarer Donndorf-Brunnen in neuem Glanz, am 4. Mai 2008 wurde die Mutterliebefigur auf dem Paulinenbrunnen in Stuttgart eingeweiht.
Foto: Archiv Rost
Der Standort des Weimarer Brunnens weist leider einen Makel auf - die gesamte Westseite des kleinen intimen Platzes mit ehemaligem Zeughaus und Landgericht wurde während der Bombardierung Weimars im Februar 1945 völlig zerstört und bisher nicht wieder aufgebaut. Lediglich entlang der Böttchergasse wurde ein Wohnblock errichtet, der das verbleibende Areal einschränkt und als möglichen Standort für das zukünftige Bauhausmuseum Weimars zusätzlich unbrauchbar macht.
Foto: Stadtmuseum Weimar
An dem verbliebenen Platz öffnen noch heute altstadtgerechte kleine Geschäfte ihre Türen:
die ehemalige Hofbuchhandlung Katarina Beckers, heute Buchhandlung "Thelemann", Buchbinder Rainer Schipke (vormals Uwe Feder), Schirmgeschäft Annelies Pennewitz mit dem kleinen Schirmmuseum im Obergeschoss und neuerdings ein Hostel. Bei Katarina Becker konnte man zu meiner Studienzeit manchmal einen Blick auf eine Klee-Radierung werfen; ein Kommilitone von mir erwarb damals drei Bauhauskarten zur Ausstellung 1920 bei ihr für je ca. 60,- M. Auch Buchbinder Feder war eine Weimarer Institution: er sammelt noch heute Karl-Mai-Ausgaben. Alle Mosaiksammler ließen hier ihre Jahrgänge binden - in rot. Er hatte ein eigenes System zum Auseinanderhalten der einzelnen Auftraggeber. So ist dieser Platz noch heute ein Stück Weimarer Geschichte.
Foto: Peter Rost
Übrigens hat Weimar durch das Unverständnis seines Landesfürsten nicht nur den Verlust der Rodin-Sammlung zu beklagen; die neuen Herren nach 1945 waren nicht besser: Donndorf hatte die Gipse fast aller seiner Werke in einem eigens dafür geschaffenen Museumsgebäude auf dem Gelände des heutigen Museums für Ur- Und Frühgeschichte aufgestellt; das Donndorf-Museum wurde am 30. Juli 1907 eingeweiht und nach 1945 zerstört.
Nr. 2.Foto: Peter Rost
Zwei seiner wichtigsten Werke prägen noch heute das Antlitz der Stadt: das Reiterstandbild des Großherzogs Carl August auf dem Platz der Demokratie und der Brunnen auf dem kleinen Platz Ecke Rittergasse/Geleitstraße. Sie gehören inzwischen zu den Wahrzeichen der Klassikerstadt. Während die Darstellung Carl August`s als römischer Imperator der damals üblichen Repräsentationskunst entspricht, zeigt der Brunnen an der Geleitstraße Donndorfs Freiheit der Gestaltung und Motivwahl, da er die Brunnenfigur als Geschenk der Stadt Weimar widmete. Zu diesem schönsten Weimarer Brunnen hier einige Worte zur Geschichte dieses Brunnens, dessen Figur es insgesamt viermal gibt:Im November 1876, nach seiner Übersiedlung nach Stuttgart, erhielt Donndorf den Auftrag, eine Brunnenfigur für New York zu schaffen. Auftraggeber war der Philantrop William D. James; errichtet wurde der Brunnen am Union Square und am 25. Oktober 1881 als "The James Fountain" enthüllt.
Foto: Archiv Rost
1892 schenkte der ebenfalls 1848 nach Amerika emigrierte Oswald Ottendorf (bis 1887 Herausgeber der deutschsprachigen "New Yorker Staatszeitung") seiner Heimatstadt Zwittau (heute Svitavy in der Tschech. Republik) einen Abguss der Brunnenfigurengruppe als Andenken an seine Mutter Katharina. Er wird daher "Mutterliebe" genannt. Der ursprünglich vor einer ebenfalls gestifteten Volksbücherei befindliche Brunnen wurde im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen in einen Park verlegt.
Foto: Archiv Rost
Die zwei als Wasserspeier seitlich angebrachten Löwenköpfe wurden leider gestohlen, sollen aber mit Unterstützung der Stadt Stuttgart durch Nachguss der vom Weimarer Donndorfbrunnen abgenommenen Silikonmasken wiederhergestellt werden.
Als Donndorf 1894 erfuhr, dass in seiner Heimatstadt Weimar der sog. "Adelebrunnen" an der unteren Geleitstraße neu gestaltet werden sollte, stiftete er einen Abguss der New Yorker Brunnengruppe für diesen Brunnen zum Zeichen seiner Dankbarkeit gegenüber seiner Vaterstadt Weimar. An der Vorderseite des von Stadtbaumeister Schmidt entworfenen Brunnens trägt eine Bronzeplatte die Inschrift:
"Meiner Vaterstadt in Liebe und Dankbarkeit gewidmet."
Foto: Peter Rost
Die Bronzeplastik wurde 1995 konserviert; das den Brunnen umgebende Pflaster 1997 erneuert. Aber damit ist die Geschichte der Figurengruppe noch nicht beendet!
Nach New York, Svitavy und Weimar erhielt Stuttgart 1898 den vierten und letzten Abguss dieser Figurengruppe. Der Brunnen wurde vom Stuttgarter Stadtbaurat Emil Mayer entworfen und in blauem bayerischen Granit errichtet. Iniatoren des Brunnens waren der Stuttgarter Verleger Wilhelm Spemann unjd der Verein zur Förderung der Kunst. Namenspatronin des Brunnens ist Prinzessin Pauline, die Tochter des letzten Württemberger Königs, Wilhelm II. Die Bronzeplastik wurde allerdings im 1. Weltkrieg im Herbst 1917 eingeschmolzen. 1920 wurde an ihrer Stelle eine Granitschale angebracht, die jedoch nicht zu den Gesamtproportionen der Anlage passte. So gab es immer wieder Iniativen zur Vervollständigung der Brunnenanlage, die jedoch immer an Geldmangel scheiterten.2007 entschied die Stiftung "Stuttgarter Brünnele", den Paulinenbrunnen wieder mit der Figurengruppe Donndorfs zu bekrönen. In dieser Zeit erklärte sich die Stadt Weimar zur kooperativen Hilfeleistung bereit - der Donndorfbrunnen in Weimar sollte restauriert werden - und in diesem Zusammenhang wurde ein Silikonabdruck der Figur in Originalgröße sowie der beiden Löwenkopfspeier hergestellt. In der Fa. Strassaker in Süßen wurden die Figur gegossen und die letzten Feinarbeiten ausgeführt. Bereits im November 2007 erstrahlte der Weimarer Donndorf-Brunnen in neuem Glanz, am 4. Mai 2008 wurde die Mutterliebefigur auf dem Paulinenbrunnen in Stuttgart eingeweiht.
Foto: Archiv Rost
Der Standort des Weimarer Brunnens weist leider einen Makel auf - die gesamte Westseite des kleinen intimen Platzes mit ehemaligem Zeughaus und Landgericht wurde während der Bombardierung Weimars im Februar 1945 völlig zerstört und bisher nicht wieder aufgebaut. Lediglich entlang der Böttchergasse wurde ein Wohnblock errichtet, der das verbleibende Areal einschränkt und als möglichen Standort für das zukünftige Bauhausmuseum Weimars zusätzlich unbrauchbar macht.
Foto: Stadtmuseum Weimar
An dem verbliebenen Platz öffnen noch heute altstadtgerechte kleine Geschäfte ihre Türen:
die ehemalige Hofbuchhandlung Katarina Beckers, heute Buchhandlung "Thelemann", Buchbinder Rainer Schipke (vormals Uwe Feder), Schirmgeschäft Annelies Pennewitz mit dem kleinen Schirmmuseum im Obergeschoss und neuerdings ein Hostel. Bei Katarina Becker konnte man zu meiner Studienzeit manchmal einen Blick auf eine Klee-Radierung werfen; ein Kommilitone von mir erwarb damals drei Bauhauskarten zur Ausstellung 1920 bei ihr für je ca. 60,- M. Auch Buchbinder Feder war eine Weimarer Institution: er sammelt noch heute Karl-Mai-Ausgaben. Alle Mosaiksammler ließen hier ihre Jahrgänge binden - in rot. Er hatte ein eigenes System zum Auseinanderhalten der einzelnen Auftraggeber. So ist dieser Platz noch heute ein Stück Weimarer Geschichte.
Foto: Peter Rost
Übrigens hat Weimar durch das Unverständnis seines Landesfürsten nicht nur den Verlust der Rodin-Sammlung zu beklagen; die neuen Herren nach 1945 waren nicht besser: Donndorf hatte die Gipse fast aller seiner Werke in einem eigens dafür geschaffenen Museumsgebäude auf dem Gelände des heutigen Museums für Ur- Und Frühgeschichte aufgestellt; das Donndorf-Museum wurde am 30. Juli 1907 eingeweiht und nach 1945 zerstört.
5. März 2010
Kunsthalle Erfurt - "Farbwelten"
Das "Haus zum Roten Ochsen" in Erfurt Foto: Peter Rost
Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld muss z. Zt. wegen Renovierungsarbeiten seine Sammlungen auslagern. Das bot die einzigartige Gelegenheit, internationale Spitzenwerte der klassischen Moderne in der Erfurter Kunsthalle im "Haus zum Roten Ochsen" zu zeigen. Diese Wanderausstellung war zuvor in Bremen in den Kunstsammlungen Böttcherstraße zu sehen und zeigt 57 ausgewählte Gemälde vom Impressionismus bis zur abstrakten Kunst sowie Plastiken von Lehmbruck, Barlach, Rodin und Picasso. Beginnend mit Hodlers Baumfäller fällt der Blick des Besuchers sofort auf ein Hauptwerk der Ausstellung, auf Claude Monets Sonnenuntergang mit dem britischen Parlamentsgebäude von 1904. Jeweils ein Exemplar zeigt die Emanzipation der Farbe in der Malerei bis hin zu Mondrians Farbflächen und der monochromen Malerei von Yves Klein und Antoni Tàpies. Hier fand ich ein Ausstellungsplakat von Ernst Ludwig Kirchner zu einer Ausstellung der Galerie Arnold 1910 wieder, das mich schon seit meiner Studentenzeit als Kunstpostkarte begleitete.
Kunstpostkarte VEB Verlag der Kunst Dresden Motiv Nr. 9576
Die kleine, aber feine Ausstellung ist der Höhepunkt des Ausstellungsprogramms 2010 der Kunsthalle Erfurt und noch bis 2. Mai 2010 geöffnet. Freien Eintritt gibt es jeweils eine Stunde vor Schließung des Hauses. Anschließend wird die Ausstellung noch in Würzburg, Cottbus, Freiburg (Br.) und Rotterdam gezeigt. Allerdings werden wohl möglicherweise nicht alle Bilder wegen ihres labilen Erhaltungszustandes auf Reisen gehen.
Die Gestaltung des Faltblattes zur Ausstellung übernahm Hajo Schüler, ein Erfurter Grafiker, mit dem ich Anfang der 60er Jahre in der Weimarer "bs-combo" gemeinsam spielte; seitdem haben wir uns trotz räumlicher Nähe nicht wiedergesehen, was ich aber demnächst nachholen will.
Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld muss z. Zt. wegen Renovierungsarbeiten seine Sammlungen auslagern. Das bot die einzigartige Gelegenheit, internationale Spitzenwerte der klassischen Moderne in der Erfurter Kunsthalle im "Haus zum Roten Ochsen" zu zeigen. Diese Wanderausstellung war zuvor in Bremen in den Kunstsammlungen Böttcherstraße zu sehen und zeigt 57 ausgewählte Gemälde vom Impressionismus bis zur abstrakten Kunst sowie Plastiken von Lehmbruck, Barlach, Rodin und Picasso. Beginnend mit Hodlers Baumfäller fällt der Blick des Besuchers sofort auf ein Hauptwerk der Ausstellung, auf Claude Monets Sonnenuntergang mit dem britischen Parlamentsgebäude von 1904. Jeweils ein Exemplar zeigt die Emanzipation der Farbe in der Malerei bis hin zu Mondrians Farbflächen und der monochromen Malerei von Yves Klein und Antoni Tàpies. Hier fand ich ein Ausstellungsplakat von Ernst Ludwig Kirchner zu einer Ausstellung der Galerie Arnold 1910 wieder, das mich schon seit meiner Studentenzeit als Kunstpostkarte begleitete.
Kunstpostkarte VEB Verlag der Kunst Dresden Motiv Nr. 9576
Die kleine, aber feine Ausstellung ist der Höhepunkt des Ausstellungsprogramms 2010 der Kunsthalle Erfurt und noch bis 2. Mai 2010 geöffnet. Freien Eintritt gibt es jeweils eine Stunde vor Schließung des Hauses. Anschließend wird die Ausstellung noch in Würzburg, Cottbus, Freiburg (Br.) und Rotterdam gezeigt. Allerdings werden wohl möglicherweise nicht alle Bilder wegen ihres labilen Erhaltungszustandes auf Reisen gehen.
Die Gestaltung des Faltblattes zur Ausstellung übernahm Hajo Schüler, ein Erfurter Grafiker, mit dem ich Anfang der 60er Jahre in der Weimarer "bs-combo" gemeinsam spielte; seitdem haben wir uns trotz räumlicher Nähe nicht wiedergesehen, was ich aber demnächst nachholen will.
21. Januar 2010
34 Jahre Linienbetrieb der "Concorde"
Heute vor 34 Jahren, am 21. Januar 1976 wurde der kommerzielle Linienbetrieb des gemeinsam von Großbritannien und Frankreich entwickelten Überschall-Verkehrsflugzeuges "Concorde" aufgenommen. Der Erstflug der französischen "Concorde" erfolgt schon am 2. März 1969 von Tolouse aus. Die rein französische Besatzung bestand aus dem Chefpiloten André Turcat, dem Co-Piloten Jaques Guignard, dem Flugbeobachter Henri Jean-Louis Perrier und dem Flugingenieur Michel Retif. Wenige Wochen später, am 9. April 1969 startete schließlich auch die britische "Concorde" zu ihrem ersten Flug.
Mit dem Absturz der "Concorde" der Air France am 25. Juli 2000 war das Ende des Überschallflugverkehrs gekommen. Alle Passagiere und die Besatzung sowie Personal eines vom abstürzenden Flugzeug getroffenen Hotels kamen ums Leben.
Mit dem Absturz der "Concorde" der Air France am 25. Juli 2000 war das Ende des Überschallflugverkehrs gekommen. Alle Passagiere und die Besatzung sowie Personal eines vom abstürzenden Flugzeug getroffenen Hotels kamen ums Leben.
15. Januar 2010
Inge Jens in der Stadtbücherei Weimar
Die im November 1998 als Kulturstadtobjekt nach grundlegendem Umbau und Sanierung wiedereröffnete Stadtbücherei Weimar verfügt mit dem historischen Gewölbekeller über einen eigenen und bestens geeigneten Vortragsraum, der für kleine Formen von Musik und Literatur, aber auch für Ausstellungen geradezu prädestiniert ist. Z. Zt. werden Gemälde und Zeichnungen des Weimarer Malers Otto Paetz gezeigt und gestern (14. Januar 2010) las Inge Jens aus ihrem Buch "Unvollständige Erinnerungen". Der kleine Kellerraum war übervoll - überwiegend und naturgemäß Frauen (und zwar wenige junge!). Die Buchhandlung Thelemann war mit Büchern der promovierten Germanistin vertreten; damit bestand die Gelegenheit zur Signierung.
Ich habe Inge Jens´Erinnerungen (keine Autobiographie, wie sie nicht müde wird, zu betonen) im Dezember 2009 gelesen und und mich daraufhin erstmalig ausgiebiger mit der Geschichte der Familie Mann beschäftigt - vor allem mit der gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und Gelehrten Walter Jens geschriebenen Biographie von Katja Mann ("Frau Thomas Mann"). Dabei folgte selbstverständlich Interesse für die Pringsheims und die Kinder Thomas Manns, insbesondere Golo, Klaus und Erika Mann. Folgerichtig passte die gestrige Lesung als Abschluss dieses Lektüreprogramms mit dem persönlichen Kennenlernen der inzwischen 83jährigen Frau. Aus Zeitgründen wählte sie nur drei Episoden aus ihrem bei Rowohlt verlegten Buch aus - Kindheit im Bombenkrieg in Hamburg, Kontakte und Reisen in die ehemalige DDR und Zeilen des Schmerzes und der Trauer über die Demenz ihres Mannes Walter Jens. Das berührte uns besonders, leidet doch mein Schwiegervater inzwischen an der gleichen Krankheit; so können wir die Worte der Schriftstellerin nachvollziehen.
Übrigens erhielt Inge Jens von den Nachkommen die Zustimmung zur Bearbeitung des Nachlasses von Mitgliedern der "Weißen Rose"; die Briefausgabe habe ich antiquarisch aufgetrieben und unserer Tochter Chr. zu Weihnachten geschenkt.
Literatur:
Inge Jens Unvollständige Erinnerungen
Rowohlt Reinbeck bei Hamburg 2009
Inge Jens Hans Scholl Sophie Scholl Briefe und Aufzeichnungen
S. Fischer Frankfurt 1984
Inge und Walter Jens Frau Thomas Mann - Das Leben der Katharina Pringsheim
Rowohlt Taschnbuch rororo 23664
Im Radio:
"Unvollständige Erinnerungen" von Inge Jens
MDR FIGARO Lese-Café Leipzig Haus des Buches, Sendung am 17. Januar 2010, 15.00 Uhr.
Übrigens: auch die Bilder von Otto Paetz sind sehenswert!
Ich habe Inge Jens´Erinnerungen (keine Autobiographie, wie sie nicht müde wird, zu betonen) im Dezember 2009 gelesen und und mich daraufhin erstmalig ausgiebiger mit der Geschichte der Familie Mann beschäftigt - vor allem mit der gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und Gelehrten Walter Jens geschriebenen Biographie von Katja Mann ("Frau Thomas Mann"). Dabei folgte selbstverständlich Interesse für die Pringsheims und die Kinder Thomas Manns, insbesondere Golo, Klaus und Erika Mann. Folgerichtig passte die gestrige Lesung als Abschluss dieses Lektüreprogramms mit dem persönlichen Kennenlernen der inzwischen 83jährigen Frau. Aus Zeitgründen wählte sie nur drei Episoden aus ihrem bei Rowohlt verlegten Buch aus - Kindheit im Bombenkrieg in Hamburg, Kontakte und Reisen in die ehemalige DDR und Zeilen des Schmerzes und der Trauer über die Demenz ihres Mannes Walter Jens. Das berührte uns besonders, leidet doch mein Schwiegervater inzwischen an der gleichen Krankheit; so können wir die Worte der Schriftstellerin nachvollziehen.
Übrigens erhielt Inge Jens von den Nachkommen die Zustimmung zur Bearbeitung des Nachlasses von Mitgliedern der "Weißen Rose"; die Briefausgabe habe ich antiquarisch aufgetrieben und unserer Tochter Chr. zu Weihnachten geschenkt.
Literatur:
Inge Jens Unvollständige Erinnerungen
Rowohlt Reinbeck bei Hamburg 2009
Inge Jens Hans Scholl Sophie Scholl Briefe und Aufzeichnungen
S. Fischer Frankfurt 1984
Inge und Walter Jens Frau Thomas Mann - Das Leben der Katharina Pringsheim
Rowohlt Taschnbuch rororo 23664
Im Radio:
"Unvollständige Erinnerungen" von Inge Jens
MDR FIGARO Lese-Café Leipzig Haus des Buches, Sendung am 17. Januar 2010, 15.00 Uhr.
Übrigens: auch die Bilder von Otto Paetz sind sehenswert!
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