"In wunderlichem Bogen wuchs der Birke Ast zunächst nach unten, dann nach oben."
So beginnt Christiane Weber ihren Beitrag in "Villen in Weimar (2)" über unser Haus und seine früheren Bewohner. Den "anmutigen Haken" hat ein überlebender Ast einer vor langer Zeit abgebrochenen Birke an der Straßenseite des Grundstücks geschlagen, der vom Lebenswillen des morschen Baumstumpfs zeugte und seltsamerweise jedes Jahr von Neuem ergrünte, obwohl der Rest des Baumes schon weitgehend abgestorben war. In diesem Jahr aber vertrocknete dieser Ast ebenfalls und endgültig; er drohte auf Passanten und Autos abzustürzen und so mussten wir dieses Wahrzeichen schweren Herzens beseitigen lassen. Verbunden damit haben wir auch Linde und Pappel vor unserem Haus einer fachmännischen Verjüngung unterzogen, im Herbst folgen die sehr alten Obstbäume im Garten. Nach fast 40 Jahren, in denen unser Garten nach vielem Auf und Ab seine heutige Gestalt erhielt, wird der Einsatz von Säge und Schere dringend notwendig, um Gehölzen und Pflanzungen mehr Licht und Luft zu verschaffen und neues Wachstum anzuregen. Zur Pflege gehört auch das Schneiden und Ausgraben; nicht alles entwickelt sich nach den Vorstellungen des Gärtners und so muss er dann und wann eingreifen.
Zufällig fällt diese Verjüngungskur auf einen Zeitpunkt, der auch einen neuen Lebensabschnitt bei S. und mir einläutet: In diesem Jahr beenden wir unsere beruflichen Laufbahnen und wechseln schrittweise in den "Pensionärs-Status", wobei dies nicht mit "Ruhestand" gleichzusetzen ist. Beide wollen wir uns auf unseren Arbeits- und Interessengebieten weiter beschäftigen, nur in anderem Rahmen und mit neuer Schwerpunktsetzung. So soll die Veränderung im Erscheinungsbild unserer Bäume gleichsam den Beginn eines neuen Abschnittes in unserem Leben markieren. Vorläufig sind wir vollauf damit beschäftigt, uns wieder an uns ohne Kinder, Arbeit und Verantwortung zu gewöhnen.
Die lange Pause in diesem Blog war dem diesmal ausführlichem Jahresurlaub geschuldet; demnächst mehr über Erlebnisse und Entdeckung im Norden unseres Landes.
16. September 2007
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1 Kommentar:
Lieber Papi,
Da kommen uns die Worte Wilhelm Buschs in den Sinn:
"Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Drum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!"
Sanne & Tine
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