13. Dezember 2009

75 Jahre "Vater und Sohn"

Vor 75 Jahren, am 13. Dezember 1934, erschien in der "Berliner Illustrierten" die erste Geschichte der Serie "Vater und Sohn", die bis 1937 drei Jahre lang wöchentlich Kindern und Eltern Freude bereitete. Unter dem Pseudonym "e.o.p." (e.o.plauen) verbarg sich der Zeichner und Illustrator Kurt Erich Ohser, der lange Zeit mit Erich Kästner befreundet war und mit ihm gemeinsam arbeitete.


Nachdem Kästners Werke von den Nazis am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz verbrannt wurden, wurde Ohsers Gesuch um Aufnahme in den "Reichsverband der Deutschen Presse" 1934 zuerst abgelehnt, später die Ablehnung aber zurückgenommen und so konnte ab 1934 durch Unterstützung des Ullstein-Verlages die Serie in der "Berliner Illustrierten" erscheinen. 1937 kam aber das Ende für die Veröffentlichung.
Erich Ohser machte
aus seiner Abneigung gegen das NS-Regime kein Hehl, und so wurde er 1944 durch Denunziation bei der Gestapo verhaftet. Unter nicht ganz geklärten Umständen nahm er sich in der Nacht vom 5. zum 6. April 1944 in der Untersuchungshaftanstalt Alt-Moabit das Leben und kam damit einem Prozess vor Freislers berüchtigtem Volksgerichtshof zuvor.

Neben seiner weltbekannten Bildgeschichten von "Vater und Sohn" hinterließ er ein weitgespanntes Spektrum künstlerischer Arbeiten (Karikaturen, freie Arbeiten, Landschafts-, Akt- und Tierstudien und Porträts seiner Zeitgenossen). 2003 wurde anlässlich des 100. Geburtstages (am 18. März 1903) eine Bildgeschichte für einen Briefmarken-Kleinbogen der Post ausgewählt. Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Plauen, in unmittelbarer Nachbarschaft seines Sohnes.
Die "Stiftung e.o.plauen" ist zu erreichen über
www.e.o.plauen.de/site/eostiftung.htm .

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