Gegenwärtig wird ein wohl mittelmäßiger Film über Albert Schweitzer und sein Urwaldhospital in Lambaréné in den Kinos gestartet; allein drei Biografien über ihn erscheinen. Was hat er mit der so grandios gescheiterten Klimakonferenz in Kopenhagen zu tun?
Man sollte sich an seine Thesen erinnern: Ein kleines Büchlein des Union Verlag Berlin 1974 (7. Auflage) liegt vor mir: Albert Schweitzer, "Die Lehre der Ehrfurcht vor dem Leben". Dieses Buch entstand auf Grund eines Vorschlages von Gerald Götting bei seinem Besuch im August 1961 in Lambaréné.
Ein Vortrag in der französischen Akademie der Wissenschaften am 20. Oktober 1952 beginnt so:
"Das, was wir nach einem dem Griechischen entlehnten Wort Ethik und nach einem dem Lateinischen entnommenen Moral nennen, besteht ganz allgemein in dem rechten menschlichen Verhalten. Nicht nur unser eigenes, sondern auch der anderen Wohl, wie auch das der menschlichen Gesellschaft, hat uns zu beschäftigen."
Aus dem Klappentext:
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Mit dieser These dringt Schweitzer zu der Idee vor, in der sich Welt- und Lebensbejahung und Ethik miteinander vereinen. Der Begriff "Ehrfurcht vor dem Leben", im Denken begründet, wird zum Grundpfeiler, auf dem alle Kultur ruhen soll. Nur die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben ist vollständig, denn sie hat es nicht nur mit dem Verhalten des Menschen zu seinem Mitmenschen zu tun, sondern weitet den Kreis der Solidarität auf alle Geschöpfe aus. In dieser von der Liebe gebotenen Gesinnung liegt eine ungeheure Verantwortung des Menschen für die Welt."
Von dieser Verantwortung war wohl nichts zu spüren in Kopenhagen; was sollte man aber auch von Politikern erwarten, die von Interessen geleitet werden? Hätten sie mal alle dieses kleine Büchlein in der Tasche gehabt und ab und zu ihre Handlungs- und Entscheidungs- anleitung daraus bezogen, es wäre wohl anders gekommen.
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