4. Mai 2007

Ein "Klassischer Klezmer" in Weimar


Die Stadt am Freitag mittag zeigt ein frühsommerliches Aussehen. Die Passanten und Touristen suchen den Schatten, auf dem Marktplatz und in der Innenstadt herrscht reges Treiben. Auf dem Weg durch die Schillerstraße, unseren Prachtboulevard, der allerdings nicht mit allen Ladengeschäften hält, was er verspricht (Läden mit kurzer Verweildauer und Billigangebot), höre ich Sphärenklänge eines Marimbaphons.
Marimbaphon (lt. Wikipedia): "Die Marimba, oft auch Marimbaphon genannt, ist ein Schlaginstrument und gehört zur Familie der Xylophone mit einem bis zu 2/3 Oktaven großen Tonumfang von c2 bis g7. Im Gegensatz zu einem Vibraphon mit Metallklangstäben hat die Marimba Holzklangstäbe. Diese sind wie bei einer Klaviatur in zwei Reihen chromatisch gestimmt angeordnet. Unter jedem Holzklangstab ist zur intensiven Schallabstrahlung ein senkrecht orientiertes Metallrohr angebracht. Seine Länge ist so abgestimmt, dass die Luftsäule in seinem Inneren in Resonanz mit dem Klangstab schwingt. Da die Holzklangplatten dünner und weicher sind, klingt die Marimba dunkler und voller als ein Xylophon."


Vor Weimar´s größter Buchhandlung hat Alex Jacobowski, gebürtiger New Yorker und orthodoxer Jude, sein Instrument aufgebaut und spielt Bach und Beethoven. Seit 20 Jahren Straßenmusiker, hat er sich nach der klassischen Ausbildung an der "Ithaca School of Music" einer Karriere als Orchesterschlagzeuger entzogen und stattdessen das Marimbaphon auf der Strasse kultiviert (Die Ausbildung als Orchesterschlagzeuger in der Weimarer Musikhochschule umfasst auch die Instrumente Xylophon und Marimbaphon als klassische Schlagwerke). Seine Familie mit sechs Kindern lebt in Jerusalem; inzwischen gibt es auch ein Buch von ihm: "Ein klassischer Klezmer - Reisegeschichten eines jüdischen Musikers".

Die "Jerusalem Post" über Alex Jacobowski:
"...a splendid performer, who never allowed viruority to blanket the unique musical message."


Alle Fotos: Peter Rost

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