Die Skatstadt Altenburg macht von sich reden. Die Städtische Wohnungsgesellschaft Altenburg (SWG) plant mit Unterstützung des OB Michael Wolf (SPD) ein denkmalgeschütztes, bisher aber unsaniertes Gebäude am Marktplatz zugunsten eines Neubaus mit Wohnungen und Einkaufsmarkt abzureißen. So will sie einen "städtebaulichen Mißstand" beseitigen. Jedoch regt sich Widerstand durch Stadtratsmitglieder von CDU und Linkspartei und auch der Bürgerschaft gegen das Projekt, da "im thüringischen Altenburg einem der schönsten Marktplätze Deutschlands die Verstümmelung droht" (FAZ). Angeblich sei die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes wirtschaftlich nicht zumutbar, die SWG will sogar für ihren Neubau keine "architektenpreisverdächtige Neubebauung".
Wolfgang Hirsch hat dazu in der TLZ vom 19.11.09 einen bissigen Kommentar veröffentlicht:
"Die Crux mit dem Denkmalschutz". Er weist auf die im Osten Deutschlands in so großer Vielzahl erhaltenen Innenstädte hin, die mangels Kriegsschäden und Geld- sowie Kapazitätsmangel während der DDR-Zeit auf uns überkommen sind und von Politikern und Wirtschaftsvertretern oft als Altlasten angesehen werden.
Wörtlich: " So haben leider viele hiesige Stadtkerne ihr gewachsenes Antlitz bewahrt und stehen dafür in den großen Reiseführern. Zumal Westdeutsche, die von Hause ja häufig durch gesichtslose Innenstädte und uniform gestaltete Einkaufspassagen verwöhnt sind, fahren gerne gen Osten - etwa um die "Deutsche Renaissance" in Altenburg zu bewundern.Trotzdem sind wir das Geschwiemel ums historische Erbe jetzt leid! Und Besucher, die womöglich im Urlaub noch Geld ausgeben, braucht eine sterbende Stadt wie Altenburg schon gar nicht. So ist es hoch an der Zeit, den Marktplatz ein für allemal zu ruinieren. Der unheiligen Allianz von Stadtspitze und Wohnungsgesellschaft ist das - Gott sei Dank - zuzutrauen."
Nun kann man nur hoffen, dass der Widerstand der Bürger und hartnäckiger Stadträte der Stadtspitze in der heutigen Ratssitzung einen Strich durch Rechnung machen. Wie sich doch die Bilder gleichen! (siehe Speyer).
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