Ein zweitägiges Symposium mit ca. 80 Architekten, Historikern, Ingenieuren, Stadtplanern und Kommunalpolitikern fand Ende Oktober 2009 in Bad Langensalza statt, organisiert vom Europäischen Informations-Zentrum in der Thüringer Staatskanzlei. Unter dem Motto "90 Jahre Bauhaus - neue Herausforderungen durch die Europäische Energiepolitik" wurden die Erfordernisse des energieeffizienten und ökologischen Bauens und Sanierens in der Stadtgestaltung und an Beispielen historischer Altstadtkerne diskutiert. Bad Langensalza ist ein Beispiel gelungener Altstadtsanierung bei Einbeziehung des modernen Bauens. Wesentlichen Antel am Erfolg trägt dabei der Bürgermeister Bernhard Schönau, der (seit 1994 im Amt) die Stadtentwicklung mit bestimmt.
Nun kann man Städte wie Bad Langensalza und Speyer sicher nicht ohne weiteres miteinander vergleichen; aber den Einfluss von Bürgermeistern auf die Entwicklung ihrer Städte sehr wohl. Nach einem in der FAZ vom 28.Oktober 2009 veröffentlichtem Artikel hat der 2010 scheidende Oberbürgermeister Speyers, Werner Schineller, als Abschiedsgeschenk die Rheinpromenade der Stadt als Filetstück von 12 Hektar an drei Investoren verkauft - die Projektgesellschaft der LBBW Stuttgart Rhein-Neckar Wohnwerte, R & N Kurpfalz Immobilien Speyer und die Steber Wohnbau GmbH Speyer, welche dieses Gelände mit einer "exclusiven" Wohnbebauung vermarkten; Teile davon stehen bereits und verdecken mit ihrer nichtssagenden und banalen Architektur den Blick auf den Dom, der seit 1981 zum UNESCO-Welt-Kulturerbe zählt. Sogar ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet hat der städtische Bau- und Planungsausschuss - einer der Investoren ist dessen Mitglied - außer Kraft gestzt, um die Bebauung eines 37.000 m² großen Geländes vierhundert Meter längs des Rheins mit sechsgeschossigen Punkthäusern als "Neue Heimat für Manager und Rentner" zu ermöglichen.
Foto: Archiv Striffler aus FAZ
Soweit über den unheilvollen Einfluss von Bürgermeistern/Oberbürgermeistern auf die Stadtentwicklung, wenn wirtschaftliche Interessen dominieren und kein bürgerschaftliches Gegengewicht besteht. Wir benötigen echte Bürgerlichkeit, die es mit der Dummheit und Unverfrorenheit der Macht aufnimmt.
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1 Kommentar:
Hoffentlich erlebt Speyer (und sein Bürgermeister) auch den Weg Dresedens.-Aberkennung des Welterbes.
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